Berlin, 4. Oktober 2017 (Marktnews): BNP Paribas Real Estate veröffentlicht Investmentzahlen für das 3. Quartal 2017
Der Berliner Investmentmarkt boomt wie kein anderer. Mit einem Transaktionsvolumen von knapp 6 Mrd. € lässt er nicht nur andere große Investmentstandorte blass aussehen (das zweithöchste Volumen liegt in München mit gut 4 Mrd. € deutlich niedriger), sondern setzt auch innerhalb des Marktgebiets eine neue Höchstmarke, die mehr als doppelt so hoch wie der langjährige Schnitt ausfällt. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
„Dabei hat der Markt im dritten Quartal noch einmal ordentlich Schwung aufgenommen: Zur Jahresmitte lag Frankfurt noch hauchdünn in Führung. Dank einiger Mega-Abschlüsse, unter ihnen das Sony Center, das für rund 1,1 Mrd. € den Eigentümer wechselte, sorgten allein die letzten drei Monate für rund 53 % des Ergebnisses“, erläutert Jan Dohrwardt, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Berliner Niederlassungsleiter. Der Anteil von Berliner Immobilien, die im Rahmen von Portfoliotransaktionen verkauft wurden, liegt mit rund 7 % auf einem außerordentlich geringen Niveau. Einzeldeals kommen auf mehr als 5,5 Mrd. € und hätten damit selbst ohne den Verkauf des Sony Centers einen neuen Rekord vermeldet. Das durchschnittliche Volumen pro Deal ist dagegen durch die Vielzahl von Großabschlüssen gestiegen und beläuft sich derzeit auf über 50 Mio. €.
Die Musik spielt im dreistelligen Segment
Auch wenn generell alle Größenklassen stark gefragt sind, hat das größte Segment ab 100 Mio. € das Ergebnis am meisten befeuert. Insgesamt konnten hier 13 Verträge mit einem Umsatz von fast 3,7 Mrd. € registriert werden. Noch nie wurde in dieser Kategorie mehr umgesetzt. Das Volumen zwischen 25 und 50 Mio. € und 50 und 100 Mio. € hat zwar leicht zugelegt bzw. sich auf dem Vorjahresniveau gehalten, kommt aber mit 14 % respektive 13 % dennoch auf geringere Anteile als zuvor. Relativ und absolut weniger wurde in den kleinsten Kategorien bis 25 Mio. € investiert. Zwei von drei Euro flossen in Büroobjekte Wie auch zur Jahresmitte sind Büroobjekte ganz klar die beliebteste Assetklasse im Berliner Markt. Dies liegt einerseits daran, dass im Vergleich zu anderen Objekttypen deutlich größere Immobilien auf den Markt kommen, andererseits zu einem ganz wesentlichen Teil aber auch an dem florierenden Büromarkt der Hauptstadt mit hohen Flächenumsätzen und seit kurzem auch deutlichen Mietsteigerungen. Insgesamt entfallen zwei Drittel des Ergebnisses auf Büroobjekte, alle anderen Assetklassen spielen eine geringere Rolle. So kommen Retailobjekte auf knapp 13 % und Hotels auf etwas unter 10 %. Nichtsdestotrotz wurden fast 580 Mio. € in Berliner Hotels investiert, noch höher lag das Volumen bisher nur im Vorjahreszeitraum.
Alle Lagen mit Neuem Umsatzrekord
Wie auch im Vorjahr verteilen sich die Verkäufe relativ gleichmäßig über das Marktgebiet, wobei aktuell die Citylagen mit knapp 39 % in Führung gehen. Dank des Sony Centers am Potsdamer Platz haben auch die Topcity-Lagen wieder deutlich aufgeholt, nachdem sie zur Jahresmitte noch deutlich unterrepräsentiert waren. Hier fehlt eindeutig das Angebot. Die Cityrand wie auch die Nebenlagen kommen darüber hinaus jeweils auf rund 18 %. Wirklich bemerkenswert an dieser Verteilung ist jedoch, dass ausnahmslos alle Lagen Umsatzrekorde vermelden; noch nie wurde in einer der Kategorien mehr umgesetzt.
Pensionskassen dank Sony Center vorn
Die Käuferseite wird aktuell von Pensionskassen dominiert. Sie kommen auf knapp 28 %, wohinter sich zum Großteil der Verkauf des Sony Centers, das an Oxford Properties und Madison International Realty ging, verbirgt. Ebenfalls stark engagiert waren darüber hinaus Equity/Real Estate Funds mit rund 17 % sowie Spezialfonds und Investment/Asset Manager, die beide auf jeweils rund 13 % kommen. Mit einem zweistelligem Anteil sind darüber hinaus Staatsfonds beteiligt, die sich großvolumige Büroobjekte sicherten. Der Anteil ausländischer Investoren bleibt auf dem für den Berliner Markt typisch hohen Niveau. Aktuell stammen knapp zwei Drittel (65 %) des Investitionsvolumens aus dem Ausland und damit deutlich mehr als im bundesweiten Schnitt (47 %).
Quelle: BNP Paribas Real Estate