Frankfurt. 05. April 2016 – Nach Angeben von JLL liegt das Umsatzvolumen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart zum Jahresbeginn 2016 mit ca. 889.000 Quadratmetern um gut 10 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Auch der 5-Jahresschnitt der ersten Quartale wurde mit 23 Prozent deutlich übertroffen. Nach dem fulminanten vierten Quartal des letzten Jahres war dieses Ergebnis nicht so ohne weiteres zu erwarten.
Der zweite Blick auf die Umsatzstatistik offenbart denn auch, dass dieses Plus in erster Linie von Berlin und Frankfurt getragen wird. In der Hauptstadt setzte sich die Dynamik ungebremst fort. Fast 247.000 Quadratmeter konnten vermietet oder an Eigennutzer verkauft werden und damit nochmals 60 Prozent mehr als vor einem Jahr. Auch in Frankfurt fiel das Umsatzplus mit 51 Prozent überdurchschnittlich stark aus, hier allerdings ausgehend von einer deutlich niedrigeren Basis. Nahezu stabil präsentierten sich Düsseldorf und München, während in Hamburg mit 26 Prozent das stärkste Minus verzeichnet wurde. Auch in Stuttgart und Köln sanken die Umsatzvolumina um jeweils 14 Prozent. Trotz der teilweise rückläufigen Umsatzzahlen gibt es durchaus starke Aktivitäten in den Märkten, in erster Linie im kleineren und mittleren Größensegment. Vermehrt werden Nutzer ihren Blick auch auf andere Lagen und Teilmärkte richten, dies allerdings mit der Konsequenz längerer Such- und Entscheidungsprozesse. Im ersten Quartal 2016 bewegte sich die über die Big 7 aggregierte Nettoabsorption bei ca. 240.000 Quadratmetern (um die der belegte Büroflächenbestand also gewachsen ist) – entsprechend einem Plus im Vergleich zum Vorjahr von rund 76.000 Quadratmetern.
Der kumulierte Leerstand liegt Ende des ersten Quartals 2016 bei 5,58 Millionen Quadtratmetern und damit nochmals fast 16 Prozent unter dem Vergleichswert des Jahres 2015. Auch gegenüber dem vierten Quartal ergibt sich ein nochmaliger Rückgang von mehr als 100.000 Quadratmetern. Die Leerstandsquote über alle Big 7 hinweg hat mit 6,3 Prozent einen neuerlichen Tiefpunkt erreicht, im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 1,1 Prozentpunkte. Die Leerstandsreduzierung vollzieht sich in allen Märkten mit ähnlichem Tempo. Die niedrigste Leerstandsquote ist nach wie vor für Stuttgart mit 4,5 Prozent zu registrieren und reicht bis zu 8,9 Prozent in Frankfurt.
In den ersten drei Monaten 2016 wurden Neubauflächen in einer Größenordnung von rund 167.000 Quadratmetern fertiggestellt und damit rund 16 Prozent weniger als noch im ersten Quartal 2015. Gleichwohl zeigen sich hier ähnlich wie beim Umsatz unterschiedliche regionale Tendenzen. Während in Berlin überhaupt keine Neubauten auf den Markt kamen, erhöhte sich das Fertigstellungsvolumen in Stuttgart um mehr als 200 Prozent. Auch in Frankfurt gab es lediglich eine sanierte Fläche, demgegenüber aber Bestandsminderungen von fast mit 36.000 Quadratmetern aufgrund von Umwidmungen meist in Wohnungen. „Der Bedarf an neuen Flächen ist auf jeden Fall in allen Märkten vorhanden, speziell in den Innenstadtlagen ist tendenziell ein Mangel insbesondere für größere zusammenhängende Flächen zu bemerken“, so Helge Scheunemann, bei JLL Head of Research Germany. Bis Ende des Jahres tue sich etwas in der Pipeline, weitere rund 1 Million Quadratmeter würden erwartet. Das Gros der Neubauaktivitäten befindet sich in den drei größten Märkten Berlin, Hamburg und München mit zusammen 764.000 Quadratmetern und einem Anteil von allein 62 Prozent.
Die Spitzenmieten sind in der 12-Monats-Rückschau in Berlin (+ 9 %), Frankfurt (+ 4 %), Hamburg (+ 2 %), München und Stuttgart (jeweils + 3 %) gestiegen. Als einzige der Big 7 notierte Frankfurt im aktuellen Quartal einen Mietanstieg. Die Spitzenmiete hat hier um einen Euro auf 36,50 Euro/m²/Monat zugelegt. Hintergrund des Anstiegs sind einige im Bau befindliche erstklassige Flächen, für die Mieter bereit sind, entsprechend höhere Mieten zu zahlen.
Aggregiert schlägt für das erste Quartal 2016 im Spitzenmietpreisindex im Jahresvergleich ein Plus von 2,4 % zu Buche.
Quelle: JLL